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Cannabis ist in den letzten Jahren immer mehr in den Blick der alternativen Medizin gerückt, nachdem es in der Vergangenheit als Rauschmittel verpönt wurde. Im Rahmen dieser Fokusverschiebung bekam ein weiterer Wirkstoff zunehmend Aufmerksamkeit: das Cannabidiol. In den Fußgängerzonen großer Städte entstehen am laufenden Band Shops, die sich auf trendige Produkte mit diesem Stoff spezialisiert haben. Bei diesem Hype stellt sich die Frage, was die Substanz zu bieten hat.
Foto von Kindel Media von Pexels
Cannabidiol (kurz: CBD) ist ein chemisches Produkt, welches durch Extraktionsverfahren aus Blättern und Blüten der weiblichen Hanfpflanze gewonnen wird. In der Pflanzenmasse liegt es als CBD-Carboxylsäure vor. Nach den Umwandlungsprozessen macht das Cannabidiol 40 Prozent des Pflanzenextrakts aus. Ebenso wie das rauscherzeugende Tetrahydrocannabinol, welches unter der Abkürzung THC bekannt ist, gehört es zur Gruppe der Cannabinoide. Im Cannabis wurden insgesamt 113 solcher Stoffe identifiziert, deren Konzentration und Zusammensetzung in Abhängigkeit von der Sorte variiert. CBD hat laut der Weltgesundheitsorganisation keine suchterzeugende Wirkung auf den menschlichen Organismus. Daher hat der Stoff keine Bedeutung im Drogenkonsum, sondern wird vielmehr als Medizin, in der Kosmetik und als Nahrungsergänzungsmittel genutzt.
Der Körper besitzt ein sogenanntes Endocannabinoid-System und produziert Substanzen, die den Cannabinoiden stark ähneln. Es spielt eine Rolle bei verschiedenen Prozessen des Organismus und hat beispielsweise einen Einfluss auf Immun- und Nervensystem oder Gehirnaktivitäten. Außerdem regelt es den Schlafrhythmus mit. Die Stoffe aus dem Hanf sind in der Lage, an den Rezeptoren des körpereigenen Systems anzudocken. Somit unterstützt es bestimmte Organfunktionen, was positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. CBD soll Entzündungen hemmen, Ängste auflösen, entkrampfen und gegen Übelkeit wirken. Es steht unter Verdacht, gegen verschiedene psychotische und chronische Erkrankungen zu helfen. In den USA wurden Erfolge in der Therapie einer seltenen und schweren Form von Epilepsie verzeichnet. Patienten, die am sogenannten Dravet-Syndrom leiden, bekamen in den Zulasssungsstudien Cannabis verabreicht. Der CBD-Gehalt war in den Produkten besonders hoch konzentriert. Die epileptischen Anfälle gingen daraufhin um ein Drittel zurück.
Auf dem freien Markt gibt es eine stetig wachsende Vielzahl von CBD-Ölen, die neben Cannabidiol weitere verwandte Stoffe enthalten. Der THC-Anteil darf laut Gesetz einen Prozentwert von 0,2 nicht überschreiten. Das CBD ist in Konzentrationen von fünf bis 40 Prozent enthalten, was die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer ansprechen soll. Die Öle sind als Tropfen, in Kapselform, als Kaugummis oder Pastillen im CBD Großhandel in Deutschland erhältlich und werden oral eingenommen, sodass der Stoff über die Mundschleimhaut in den Organismus gelangt. Es finden sich Angaben von einer Wirksamkeit, die bis zu neun Stunden anreicht. Im kosmetischen Bereich gibt es Cannabidiolöl mit weiteren Zusatzstoffen, darunter Aloe vera, Hyaluron oder Vitamin E. Die Ölerzeugnisse sollen einen hohen antioxidativen Effekt haben, weswegen die Produkte als Anti-Aging-Mittel angepriesen werden. Außerdem setzen sich immer mehr Trendprodukte wie Schokolade, Kaffee oder Tee durch, die mit der extrahierten Substanz angereichert sind.
In CBD-Ölen ist der Wirkstoff so gering konzentriert, dass Nebenwirkungen eine geringere Rolle spielen sollen. Die Substanzen gelten im Allgemeinen als sehr gut verträglich und rufen keine Abhängigkeiten hervor. Dennoch raten Experten dazu, dem Trendmittel nicht nur gute Eigenschaften zuzuschreiben. Nahrungsergänzungsmittel werden weniger streng kontrolliert als Arzneimittel. Daher ist umstritten, ob in den frei verkäuflichen Produkten tatsächlich der Wirkstoff enthalten ist. Unerwünschte Nebeneffekte können kurzfristig bei einer medizinischen Nutzung von zulassungspflichtigen Präparaten auftreten. Sehr häufig kam es zu benommenen oder schläfrigen Zuständen. Etwas seltener wurden Übelkeit und Durchfall oder ein verminderter Appetit sowie Ausschläge auf der Haut verzeichnet. Gelegentlich traten Schlafstörungen, unruhige Gefühlszustände und ein Anstieg von Infekten auf. Zudem gibt es Hinweise, dass Cannabidiol den Abbau von Medikamenten wie Gerinnungshemmern in der Leber negativ beeinflusst. In der Folge können sich die Wirkstoffe übermäßig im Blut anreichern.
Ursprünglich als Wundermittel gegen epileptische Störungen angepriesen, gewann Cannabidiol im Laufe der Zeit zunehmend an Beliebtheit. Obwohl es kaum Beweise für eine Wirksamkeit gibt, werden Nahrungsergänzungsmittel immer öfter bei Angstzuständen, Entzündungen und Schlafproblemen eingesetzt. So gibt es keine Untersuchungen, wie sich Cannabidiol bei äußerlicher Anwendung auf entzündliche und schmerzende Probleme auswirkt. Dennoch versprechen kosmetische Produkte solche Wirkungen, womit sich die Anbieter allerdings rechtlich auf dünnem Eis bewegen. CBD ist ein verschreibungspflichtiger Stoff, wenn er gegen Gesundheitsprobleme eingesetzt werden soll. Diese Zulassung hat der Wirkstoff in Deutschland noch nicht. Sämtliche Potenziale müssen näher erforscht werden, denn die Studienlage reicht derzeit nicht aus für gesicherte Aussagen zur Wirksamkeit.
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