Drogentest selber durchführen – wie geht das?

Selbsttests sind seit der Corona-Pandemie allseits bekannt; auch Schwangerschaftstests werden seit vielen Jahren in Apotheken und Drogerien verkauft. Dass man auch einen Drogentest selbst durchführen kann, wissen wahrscheinlich die wenigsten. So können besorgte Eltern bei einem Verdacht auf akuten Drogenkonsum ihrer Kinder diese selbst zur Rede stellen und ohne weitere Personen hinzuziehen zu müssen, Gewissheit erlangen.

Drogentest

Ein weiteres Anwendungsgebiet dieser Tests ist die Möglichkeit des Nachweises, ob bereits konsumierte Drogen eventuell mit anderen Substanzen gestreckt waren. Weiters lässt sich so feststellen, ob ein Konsum überhaupt noch nachweisbar ist, wenn von Ihnen ein offizieller Drogentest im Rahmen einer Verkehrskontrolle oder am Arbeitsplatz verlangt wird. Vor allem für Frauen könnte das Szenario eines Blackouts nach dem Ausgehen relevant für einen Drogentest sein - wenn nicht übermäßig Alkohol getrunken wurde, besteht die Möglichkeit, dass Liquid Ecstasy in das Glas gemischt wurde. Allerdings ist diese narkotisierende Substanz nur sehr kurz nachweisbar. Im Falle eines starken derartigen Verdachtes sollten Sie schnellstmöglich bei der nächsten Polizeistation um Hilfe bitten, sodass man direkt einen Bluttest und eventuell weitere Maßnahmen in die Wege leiten kann.

Warum sollte ich einen Drogentest selber durchführen?

Vorteilhaft ist definitiv die Schnelligkeit dieser Drogen- oder Medikamenten-Selbsttests. In der örtlichen Apotheke oder über Online-Plattformen sowie Versandapotheken können Sie einen Drogenschnelltest kaufen. Unangenehmen Fragen beim Arzt können Sie mit der Verwendung eines Selbsttests ausweichen, das Ergebnis bleibt anonym und ist zudem direkt verfügbar ohne quälende Wartezeit auf die Laboranalytik.

Welche Arten von Drogentests gibt es?

Drogentests können anhand von Urin, Speichel, Blut, Haaren oder Fingernägeln auf Drogen bzw. Medikamente durchgeführt werden. Schnelltests für zu Hause sind hingegen nur als Speichel- oder Urintest verfügbar.

Grundsätzlich lassen sich sehr viele Substanzen mithilfe von Drogenschnelltests nachweisen, zum Beispiel

  • Opiate: Substanzen wie Morphin, die aus dem Milchsaft von Schlafmohn hergestellt werden
  • Opioide: Synthetisch hergestellte Drogen wie Heroin, Fentanyl, Tilidin oder Tramadol
  • Kokain: Alkaloid-Droge aus den Blättern des Cocastrauches
  • Cannabis: Marihuana, Haschisch oder Haschischöl aus den weiblichen Pflanzen von Cannabis sativa
  • Halluzinogene: LSD oder PCP (Engelsstaub)
  • Beruhigungs- und Schlafmittel: Benzodiazepine, Z-Drugs

Soll Drogenkonsum über längerem Zeitraumes nachgewiesen werden, ist dies nur anhand einer Analyse der Haare oder Fingernägel möglich, dort bleiben Rückstände von Drogen oder deren Abbauprodukte über mehrere Monate erhalten. Solche Analysen werden allerdings nur von spezialisierten Labors durchgeführt und die Wartezeit auf das Ergebnis ist entsprechend länger. Außerdem sind diese Analysen ausgesprochen kostspielig.

Welche Möglichkeiten gibt es, Drogentests selber durchzuführen?

Sie können hierbei zwischen Einzeldrogentests und Multidrogentests auswählen. Wie schon die Namen verraten, wird dabei entweder nur eine Substanz nachgewiesen oder eine ganze Gruppe von Drogen. Bei einem Amphetamin-Multidrogentest können beispielsweise Crystal Meth, Ecstasy, Speed und LSD nachgewiesen werden. Tests auf THC (Tetrahydrocannabinol) weisen Haschisch, Cannabis und Marihuana nach. Außerdem gibt es Drogen-Multitests sogar für den Nachweis von 5 bis 10 Substanzen völlig unterschiedlicher Art. Drogen-Selbsttest sind allerdings nur für Speichel- und Harnproben verfügbar.

Wichtig zu wissen ist hierbei einerseits, auf welche Substanz man testen möchte und andererseits, wann der Konsum der Droge erfolgt ist. Das Wissen um die konsumierte Substanz ist für die Wahl des entsprechenden Tests notwendig, da nicht jeder Stoff zu jedem Zeitpunkt in Speichel oder Urin vorhanden bzw. nachweisbar ist. Ein Speicheltest kann - ebenso wie ein Bluttest beim Arzt - akuten Drogeneinfluss nachweisen. Bei Urintests ist die Substanz etwas längerfristig nachweisbar, meistens lässt sich damit ein Drogenkonsum innerhalb der letzten Tage feststellen, weil je nach Substanz der Test auch bei Abbauprodukten anschlagen kann. Bei beiden Arten von Tests ist das Ergebnis üblicherweise nach ca. 10 Minuten ablesbar.

Bei Tests, die über den Harn erfolgen, kann man zwischen zwei Varianten wählen: Einerseits Tauchtests und andererseits Urintests, bei denen man den Urin in eine Testkassette tropft - die Anwendung dieser Art von Test ist mittlerweile hinlänglich durch Medizinische-Selbsttests bekannt. Werden Tauchtests benutzt, ist zu berücksichtigen, dass man den Mittelstrahlurin als Probematerial verwendet, der vorerst in einem Becher gesammelt wird. Anschließend taucht man den Teststreifen je nach Test ungefähr 30 Sekunden bis zur Markierung in die Harnprobe und legt ihn zur Seite, bis er das Ergebnis anzeigt.

Bei Speicheltests wird die Probe mithilfe eines kleinen Schwammes, der an einem Teststäbchen angebracht ist, im Mund abgenommen, im mitgelieferten Röhrchen ausgedrückt und diese Probe wiederum in eine Testkassette getropft. Meist ist schon nach einigen Minuten das Ergebnis ablesbar.

Zu beachten sind die jeweiligen Nachweisgrenzen der Tests, die aber vom Hersteller angegeben werden; bei Harntests liegt sie üblicherweise bei 300 bis 500 Nanogramm Droge pro Milliliter Urin.

Wo bekomme ich Hilfe?

Drogen-Selbsttests können Sie sowohl auf Online-Plattformen und bei Versand-Apotheken bestellen, als auch in einer örtlichen Apotheke kaufen. Bei der Apotheke vor Ort haben Sie den Vorteil einer persönlichen Beratung - man hilft Ihnen sicher gerne, den passenden Selbsttest für Sie zu finden und durch weiterführende Erklärungen können die häufigsten Anwendungsfehler minimiert werden. Außerdem sind die Tests in einer Apotheke entweder lagernd oder können rasch über einen Großhändler geliefert werden.

Stellen Sie bei Ihrem Kind den Konsum von Drogen fest oder leiden Sie unter Medikamentenmissbrauch, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt in jeder größeren Stadt eine Drogenberatungsstelle, wo man Ihnen gerne helfend zur Seite steht. Auch online finden Sie erste Informationen, beispielsweise auf https://eltern-suchthilfe.de, wenn Sie als Elternteil von einer eventuellen Abhängigkeit Ihres Kindes betroffen sind. Weiters bietet das Deutsche Rote Kreuz Selbsthilfegruppen, Hilfe und langjähriges Wissen zu dieser Thematik, ebenso können Sie sich telefonisch an die bundesweite Sucht- und Drogen-Hotline unter der Nummer 01806 - 31 30 31 wenden.

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