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Der Lebensstil und die Ernährung beeinflussen den Säure-Basen-Haushalt im Körper. Stress, Hektik, Schlafmangel, Bewegungsmangel und verschiedene Lebensmittel begünstigen ein Ungleichgewicht. Das kann zu zahlreichen Alltagsleiden und sinkender Leistungsfähigkeit, aber auch nachhaltigen gesundheitlichen Problemen führen. Leiden Sie häufiger unter Kopfschmerzen, Verspannungen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Schlafstörungen oder Abgeschlagenheit? Möglicherweise ist Ihr Säure-Basen-Haushalt gestört. Mit einfachen Mitteln erzielen und erhalten Sie ein gesundes Gleichgewicht.
Foto von Yan Krukov von Pexels
Sind Sie aufgrund von Stress und den vielen Verpflichtungen des Alltags überfordert, unkonzentriert, reizbar, reagieren schnell sauer? Im übertragenen Sinne ergeht es Ihrem Organismus ebenso: Ihr Stoffwechsel ist überfordert, Säuren und Basen in Balance zu halten. Er verfügt dazu über ein Puffersystem, doch dieses ist nicht unerschöpflich. Das Blut und sämtliche Organe sind auf ein bestimmtes Milieu angewiesen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Kann ein Säureüberschuss nicht durch verfügbare Basen ausgeglichen oder über den Stoffwechsel ausgeschieden werden, kommt es zu Ablagerungen im Körper. Zudem leidet das allgemeine Wohlbefinden unter Übersäuerung, fachlich als Azidose bezeichnet. Ebenso bleibt ein anhaltender Basenüberschuss nicht ohne Folgen. Die übliche Lebens- und Ernährungsweise begünstigt allerdings eher einen Säureüberschuss.
Die Ausscheidung überschüssiger Säure erfolgt insbesondere über die Nieren, die Haut und die Atmung. Gewöhnen Sie sich an, tief durchzuatmen, gerne auch öfter an der frischen Luft, werden Sie mit jedem Ausatmen auch ein wenig Säure los: Bei einer flachen Atmung ist die CO2-Abgabe geringer und es verbleibt mehr saures Kohlendioxid im Körper. Bewegung im Freien regt das Herz-Kreislauf-System und die Durchblutung an, reichert den Organismus mit Sauerstoff an und fördert eine gesunde Atmung sowie zugleich ein gesundes Säure-Basen-Verhältnis.
Da Sie durch Bewegung auch den Stoffwechsel in Schwung bringen, werden die Verdauungsorgane angeregt und können ihrerseits besser dazu beitragen, Säure abzubauen. Kommen Sie dabei gelegentlich ins Schwitzen, erfolgt weiterhin eine Ausscheidung über die Haut in Form von Schweiß. Denselben Effekt hat ein Saunabesuch. Der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen möchte anschließend ausgeglichen werden. Trinken Sie ausreichend Wasser, fördern Sie obendrein noch die Nierentätigkeit und es kann ein weiterer Säureanteil über den Urin abgeführt werden.
Ein pH-Wert von 7 ist neutral, also weder sauer noch basisch. Werte darüber sind basisch, unterhalb 7 ist das Milieu sauer. Ein gesunder pH-Wert des Blutes liegt etwa zwischen 7,35 bis 7,45. Unterhalb dessen wird das Blut zu sauer. Darunter leidet der gesamte Stoffwechsel und ein anhaltender Überschuss führt zu Ablagerungen im Bindegewebe sowie den Organen, die ihrerseits in der Funktionalität beeinträchtigt werden. Das schränkt Ihr Wohlbefinden ein, es können sich Kopfschmerzen und Müdigkeit einstellen, langfristig sind sogar chronische körperliche Leiden möglich, die in der Medizin nur selten richtig betrachtet werden. Abgesehen von einigen naturheilkundlich orientierten Therapeuten und intensivmedizinischen Stationen wird die Säure-Basen-Diagnostik bzw. -Therapie nur von wenigen spezialisierten Praxen durchgeführt.
Durch eine ausgewogene Ernährung mit basischen Nahrungsmitteln unterstützen Sie Ihren Organismus dabei, den Säuregehalt auszugleichen, fördern ein optimales Milieu im Blut und den Organen und tragen insgesamt zum Erhalt eines ausgewogenen Säure-Basen-Haushalts bei.
Ernährungsexperten empfehlen für eine ausgewogene Ernährung rund 70 bis 80 Prozent basische Nahrungsmittel. Ausschlaggebend ist dabei nicht der Geschmack, sondern der pH-Wert: Sauer schmeckende Zitronen reichern den Organismus keinesfalls mit Säure an, sondern wirken basisch. Die Redewendung "Sauer macht lustig" erhält dadurch eine tiefere Bedeutung, denn die sauer schmeckenden Zitronen wirken einem Säureüberschuss entgegen. Statt dem damit verbundenen Unwohlsein hebt das die Stimmung. Auch weiteres Obst darf gerne auf Ihrem Speiseplan stehen. Daneben sind Kartoffeln, Gemüse und Salat basenbildende Nahrungsmittel. An Getränken bieten sich Wasser und Kräutertees an.
Proteinreiche Nahrung wie Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte und Getreide schleusen dagegen Säure in den Körper. Sie dürfen für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt wohl auf Ihrem Speiseplan stehen. Achten Sie lediglich auf das Verhältnis zu den basischen Nahrungsmitteln - die Säurelieferanten sollten 20 bis 30 Prozent nicht überschreiten. Beim keinesfalls sauer schmeckenden Zucker verhält es sich wie bei der Zitrone: Der Geschmack trügt. Zucker erhöht den Säureanteil im Organismus - nicht, weil er diese zuführt, sondern weil er den Blutzuckerspiegel derart anhebt, dass der Säureabbau gehemmt wird.
Genussmittel wie Alkohol. Alkohol wird über die Leber abgebaut, was sie über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus beansprucht. Zu ihren wichtigen Funktionen zählt, den pH-Wert des Blutes im angemessenen Bereich zu halten und überschüssige Säure an die Nieren abzugeben. Wird sie zu sehr anderweitig in Anspruch genommen, etwa durch den Abbau von Alkohol und Medikamenten, ist sie mit der Stabilhaltung des Säure-Basen-Verhältnisses überfordert. Das ist einer der Gründe für den "Kater" nach ausgiebigem Alkoholkonsum: Es stellen sich ein typisches Symptom einer Übersäuerung ein, bis sich die Leber wieder dem optimalen pH-Wert des Blutes widmen kann. Zu Nahrungsmitteln, die die Leberfunktion unterstützen, zählen beispielsweise Grapefruit und Artischocke.
Legen Sie Ihr Augenmerk darauf, ausreichend basische Nahrungsmittel zu sich zu nehmen sowie auf Bewegung, frische Luft, eine tiefe, gleichmäßige Atmung, möglichst wenig Stress und vielleicht auch gelegentliche schweißtreibende Aktivitäten, spricht nichts gegen Alkohol zwischendurch, ein leckeres Stück süßen Kuchen oder einen Grillabend mit ausgiebigem Fleischgenuss.
Ihr Organismus verfügt über Puffer, die einen Säureüberschuss kurzfristig ausgleichen. Dazu zählen verschiedene Organe, das Bindegewebe und die Knochen. Führen Sie anschließend mit der Nahrung wieder ausreichend Basen zu, schafft Ihr Stoffwechsel es mühelos, den Säure-Basen-Haushalt stabil zu halten. Lediglich langfristig ist das keine gute Idee. So sind etwa in gesunden Knochen basische Substanzen wie Kalzium und Phosphor eingelagert. Solche werden bei anhaltender Übersäuerung an das Blut abgegeben, um den Überschuss auszugleichen. Dadurch nimmt die Knochendichte ab, die Knochen werden schwächer, Krankheiten wie Osteoporose wird der Weg geebnet.
Richten Sie Ihre Lebensweise und Ernährung aber grundsätzlich auf einen gesunden Säure-Basen-Haushalt aus, können Sie sich auch mal mit kleinen Sünden zwischendurch vergnügen.
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