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Der Markt für Biopharmazeutika erreicht jährlich einen Umsatz von mehr als 45 Milliarden Euro, wobei die Tendenz steigend ist.
Ein Drittel dieser Erlöse werden durch monoklonale Antikörper erzielt. Diese werden vor allem bei Autoimmunerkrankungen, in der Onkologie und auch als Prophylaxe bei Transplantationen eingesetzt. Allein ihr jährlicher Wachstumsbeitrag am Markt beträgt etwa 11 Prozent. Kein Wunder, denn auch ihre Bedeutung in der Medizin steigt:: Bei der Bekämpfung und Therapie von Alzheimer, Schlaganfällen, Diabetes Typ 1 oder schwerem Asthma spielen Antikörper ebenfalls eine immer wichtigere Rolle. Monoklonale Antikörper haben gegenüber klassischen Molekülen, die in der Medizin Anwendung finden, viele Vor-, jedoch auch einige Nachteile.
Die monoklonalen Antikörper werden in Laboren in Organismen hergestellt, die gentechnisch verändert worden sind, häufig etwa in Mäusen. So können aktive Proteine entstehen, die in der Lage sind, genaue Ziele im Körper in einer Form anzugehen, die bis dahin für Arzneimittel unerreichbar waren. Die Antikörper haben eine sehr hohe Spezifität, so dass sie ausschließlich das für sie bestimmte Ziel angreifen und nichts anderes. Ihr Sicherheitsprofil ist daher in der Regel sehr verlässlich, die Nebenwirkungen beschränken sich zudem meist nur auf Effekte, welche mit dem Angriffsziel in Verbindung stehen. Die Nebenwirkungen der klassischen Arzneimittel sind dagegen viel komplexer und vielfältiger.
Die Alleskönner Antikörper unterliegen jedoch genau so einigen Nachteilen. Sie sind sehr groß und deshalb nicht in der Lage, direkt in die Zellen einzudringen. Sie greifen lediglich Ziele an, welche sich außerhalb der Zelle befinden, etwa Oberflächenstrukturen oder Rezeptoren. Was die Auswahl der Ziele betrifft, auf welche die Antikörper effektiv Einfluss nehmen können, ist daher zur Zeit noch beschränkt. Zudem ist die Herstellung der monoklonalen Antikörper sehr kompliziert und erfordert hohe Produktionskosten, dazu kommen höchste Ansprüche in Anwendung und Transport. Das würde dementsprechend hohe Arzneimittelkosten bedeuten, weshalb diese modernen Wirkstoffe bisher eher in chronischen oder lebensbedrohlichen Krankheiten Anwendung finden, anstatt gegen vergleichsweise banale Erkrankungen wie Erkältungen eingesetzt zu werden.
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