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Thailändische Wellness erobert Deutschland. Die Thai-Massage hat ein etwas zwielichtiges Image, doch ganz zu Unrecht. Richtig angewendet kann sie nicht nur Verspannungen lösen, sondern auch aktiv zur Gesundheitsvorbeugung beitragen.
Die Anzahl der Thai-Massage-Studios steigt rasant, in ganz Deutschland soll es bisher 2.000 solcher Studios geben. Man findet sie in allen möglichen Variationen: Eingebettet in die Infrastruktur von luxuriösen Spa- und Wellnesshotels, in Yogazentren, in kleinen Praxen oder auch in der Privatwohnung. Doch die stark zunehmende Anzahl der Studios ist nicht unkritisch zu sehen, so geht das schnelle Wachstum der Branche oftmals mit einem Verlust der Qualität einher. Wer ein entsprechendes Gewerbe anmelden möchte, muss in Deutschland keinerlei Qualifikationen nachweisen. Verschiedene Fernsehberichte konnten bereits zeigen, dass so mancher Massage-Therapeut ungenügend ausgebildet ist. Für einheitliche Standards in Sachen Thai-Massage setzt sich die Thai Spa-Vereinigung Deutschland e.V. ein, sie möchte unter anderem, dass sie sich die Thai-Massage in der Wellnessbranche etabliert.
Die Nachfrage nach fernöstlichen Heilangeboten ist groß, aber auch der Wellnessboom ist ungebrochen, im Jahr geben die Deutschen 80 Milliarden Euro für ihre Entspannung aus. Damit die Wellnessbehandlung jedoch nicht im Krankenhaus endet, sollten Kunden genau hinsehen. Fachleuten zufolge haben bis zu 90 Prozent aller Anbieter von Thai-Massagen keine ausreichende Ausbildung, ein 30-40-stündiger Schnupperkurs reicht hier nicht. Im Idealfall besteht eine Ausbildung zum Masseur, die durch eine Weiterbildung zum Thai-Massagetherapeuten ergänzt wird. 250-300 Stunden dauert eine solche Ausbildung im Normalfall, in Deutschland bieten verschiedene Nuad-Akademien Aus- und Weiterbildungen an.
Ihren Ursprung hat die Thai-Massage im indischen Yoga sowie in der ayurvedischen Medizin, bereits zu Zeiten Buddhas wurde sie angewandt. Damit ist sie eine der ältesten Heilmethoden überhaupt. Sie ist in erster Linie Körper- und Energiearbeit und eher mit Shiatsu als mit einer klassischen Massage zu vergleichen. In ihrem Heimatland kennt man sie auch unter dem Namen Nuad Phaean Boran oder Nuad Thai, oft wird die Methode auch als passives Yoga bezeichnet. Sie verbindet Elemente aus dem Hatha Yoga, der Akupressur sowie der Reflexzonenmassage und wird so zum Verwöhnprogramm für den ganzen Körper. Mit Erotik hat sie indes wenig zu tun, die unrühmliche Verknüpfung zu erotischen Handlungen entstand im Vietnamkrieg, als die US-Soldaten auf der Suche nach erotischen Kontakten waren. Thailändische Geschäftsleute boten diese in Massagesalons unter der Bezeichnung "Full Body Massages" an. Bei einer traditionellen Nuad-Thai-Massage bleibt der Kunde hingegen vollständig angezogen.
Bei der Thai-Massage steht nicht die Anatomie im Zentrum, sondern die Energiebahnen (Sen); nach ayurvedischer Lehre durchziehen 72.000 von ihnen den Körper. Um Verspannungen zu lösen und Stress abzubauen, müssen die Blockaden in diesen Energiebahnen abgebaut werden. Dies geschieht mit verschiedenen Dehn-, Streck- und Druckbewegungen des Therapeuten. Mitunter mutet eine Behandlung ein wenig martialisch an, denn Gelenke und Muskeln werden bewegt, gestreckt und gedrückt, sanfter und starker Druck durch Handballen, Knie und Ellenbogen ausgeübt. Beim Walking läuft der Therapeut gar über den ganzen Körper, um die Akupressurpunkte zu aktivieren. Der Kunde muss mehrmals seine Position wechseln, um den ganzen Körper wirksam mit neuer Lebensenergie (Prana) versorgen zu können.
Während im Heimatland mehr als zwei Stunden lang behandelt wird, sind die Sitzungen in Deutschland deutlich kürzer, sie dauern zwischen 60 und 90 Minuten. Neben der Basisversion können Kunden verschiedene Variationen genießen, etwa eine Ölmassage oder eine Hot Bamboo-Massage, bei anderen Formen werden verschiedene Körperpartien ins Zentrum gestellt, etwa die Füße oder das Gesicht. Richtig angewendet und von einem kompetenten Therapeuten ausgeführt ist die Thai-Massage ein Verwöhnprogramm sondergleichen. Nicht nur Stress wird abgebaut, daneben werden emotionale Belastungen vermindert, das Nervensystem entspannt, der Lymphfluss aktiviert. Da der Blutfluss angeregt wird, profitieren auch die Muskeln sowie die Gewebe, die allgemeine Beweglichkeit wird verbessert. Damit bei der dynamisch-kraftvollen Behandlung keine gesundheitlichen Folgen auftreten, sollte der Therapeut nach Vorerkrankungen fragen und ausführlich über die Behandlung aufklären. Bestimmte Körperregionen sind tabu, etwa der Kehlkopf oder die Halsschlagader.
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