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US-Experten empfehlen erstmals der Arznei- und Lebensmittelaufsicht (FDA) ein Anti-Aids-Medikament als Prävention für besonders gefährdete Personen auf den Markt zu bringen.
Mit der geplanten Zulassung der Anti-Aids-Pille Truvada ist im Kampf gegen Aids nun ein Medikament zum HIV-Schutz in Sicht. Allerdings werden auch kritische Stimmen laut die befürchten, dass mit dem Medikament Truvada das HIV-Infektionsrisiko unterschätzt werden könnte.
Nach zahlreichen Anhörungen und einer elfstündigen Marathonsitzung stimmte eine große Mehrheit der unabhängigen Experten für die Kommerzialisierung des Medikamentes Truvada, das von dem pharmazeutischen Hersteller Gilead Sciences entwickelt wurde. Auch wenn für die FDA diese Entscheidung nicht bindend ist, folgt sie in der Regel den Empfehlungen der Experten-Kommission. Mit einer endgültigen Entscheidung über die Zulassung von Truvada wird Mitte Juni gerechnet.
Bereits heute wird Truvada, das zwei Virenhemmer beinhaltet in vielen Ländern HIV-Infizierten in Kombination mit anderen Arzneimitteln verabreicht. Die Wirksamkeit der Anti-Aids-Pille als Präventivmaßnahme gegen HIV wurde im Rahmen von klinischen Studien in den vergangenen Jahren bewiesen. So wurde ein Absinken des Infektionsrisikos bei heterosexuellen Untersuchungsteilnehmern um bis zu 75 Prozent beobachtet, bei dem ein Partner seropositiv war.
Die Erfolg versprechende Wirkung des Medikamentes Truvada im Kampf gegen Aids wiederum ergab sich aus der "iPrEx HIV Prevention Studie", die im Fachmagazin New England Journal of Medicine im Jahr 2010 veröffentlicht wurde. Diese Studie wurde über einen Zeitraum von anderthalb Jahren von Juli 2007 - Dezember 2009 an rund 2500 homosexuellen Männern durchgeführt, die nicht HIV-positiv waren. Mit Einnahme der Anti-Aids-Pille Truvada traten laut Studie 73 Prozent weniger Infektionen auf. Bei regelmäßiger Einnahme des Medikamentes dürfte der Schutz zudem weitaus höher liegen.
Dennoch herrscht unter den Experten über die Einführung der Pille Truvada als HIV-Schutz Uneinigkeit. Denn neben den hohen Kosten von derzeit bis zu 14.000 Dollar pro Jahr befürchten Ärzte wie R. Cox-Iyamu, die Aidskranke und HIV-Infizierte behandelt, eine Resistenz-Entwicklung der Aids-Erreger gegen das neue Medikament. Darüber hinaus könnten schwere Nebenwirkungen auftreten wie beispielsweise schwere Durchfälle und Leberversagen. Auch Mitchell Warren, Chef der AVAC Anti-Aids-Gruppe äußerte sich und bezeichnetet das Medikament Truvada als einen weiteren wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung von Aids. Denn Millionen von Menschen die ein potenzielles HIV-Risiko aufweisen insbesondere Lebens- oder Ehepartnern von bereits HIV-Infizierten werde nun wieder Hoffnung gespendet.
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