Esoterik heute - ein Lifestyle-Phänomen

Spiritualität und Religion dürften so alt sein wie die Geschichte der Menschheit.

Ihre Zeugnisse haben Jahrtausende überdauert, wie die Steinsetzungen von Stonehenge oder Carnac. Manche Wissenschaftler interpretieren diese Kultplätze als Kalender, andere schreiben ihnen magische Wirkung zu. Einige Megalithen sollen als Heilsteine gedient haben. Schon aus grauer Vorzeit sind Totenkulte und schamanistische Praktiken belegt. Waren solche Zeremonien in früheren Epochen nur Eingeweihten zugänglich, so scheinen Parapsychologie und Esoterik heute fast schon zum modernen Lifestyle zu gehören. Das gilt mittlerweile auch für den Bereich Gesundheit. Neben den bekannten Naturheilverfahren wie Pflanzenheilkunde, Bachblüten oder Akupunktur, setzen manche Therapeuten auf die positive Wirkung der Heilsteine. Andere erstellen für Ihre Klienten ein Horoskop, um seelische und Körperliche Stärken und Schwächen zu beleuchten. Mittlerweile hat die Astrologie in nahezu jede Zeitschrift Einzug gehalten. Auch wenn die Tageshoroskope dort wohl eher der Erheiterung dienen, als seriösen Rat bieten.

Doch mit Wahrsagerei hat die moderne Astrologie ebenso wenig am Hut, wie das Tarot. Beide arbeiten mit Symbolen und betonen die Schnittstelle zur Tiefenpsychologie eines C.G. Jung oder Alfred Huber. Die Bandbreite der Esoterik reicht von praktischer Lebenshilfe bis hin zur Psychotherapie. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn man glaubt nicht ohne die tägliche Tarot-Karte leben zu können oder bei jeder noch so unwichtigen Entscheidung sein Pendel zu Rate zieht. Die beste Vorbeugung dagegen ist das Ganze mehr spielerisch anzugehen oder als Meditationshilfe zu sehen. Am besten interpretiert man sein Geburtshoroskop als eine Art Landkarte, die allenfalls Wegweiser und Entscheidungshilfe bieten kann. Doch das Schicksal steht keineswegs in den Sternen. Wir haben in jedem Moment unseres Lebens eine gewisse Wahlfreiheit, sei die Situation auch noch so verfahren.

Hilfe bei Problemen suchen viele Menschen im Kartenlegen oder dem Befragen von Orakeln wie dem I-Ging. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange man nicht davon abhängig wird. Suchtpotential besteht bei allen esoterischen Praktiken, die leider oftmals den Bezug zur echten Spiritualität verloren haben. Gefährlich werden kann es für jene Menschen, die sich der dunklen Seite des Okkultismus zuwenden. Okkult heißt verborgen oder geheim und umfasst alle Bereiche, die sich dem rationalen Verstand entziehen. Dazu zählen Pendeln, Hellsehen, Psychokinese, Spiritismus und Magie. Die Parapsychologie erforscht diese Grenzwissenschaften und versucht Phänomene wie Spuk oder Telekinese zu erklären. Darüberhinaus bietet man Betroffenen Hilfestellung im Umgang mit paranormalen Erscheinungen. In unserer materialistischen Zeit fasziniert der Okkultismus vor allem Jugendliche. Allzuleicht werden dabei Grenzen überschritten. Doch Geister beschwören oder schwarzmagische Praktiken ausprobieren kann üble Folgen haben für die Psyche. Angst und Verfolgungswahn bedrohen die geistige und seelische Gesundheit. Denn schon Goethe warnte im „Zauberlehrling“ vor den Geistern, die man nicht mehr los wird.

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